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Der Preuße von Zwerbach. Das ruhelose Leben des Friedrich von der Trenck im Spiegel seiner Familienkorrespondenz

Vortrag von Dr. Christopher Frey im Rahmen von "Geschichte am Mittwoch" an der Universität Wien, bei der er die Ergebnisse seiner jüngst beim Verein für Landeskunde erschienenen Publikation vorstellen wird. | Vortrag

Datum: 29.01.2020, 18:30 Uhr

Ort:

Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30

In Kooperation mit dem Institut für Geschichte an der Universität Wien wird der Verein für Landeskunde von Niederösterreich ab diesem Jahr einmal jährlich im Wintersemester einen Vortragsabend im Rahmen der Reihe "Geschichte am Mittwoch - Geschichte im Dialog" veranstalten. Den Anfang macht Christopher Frey, der im laufenden Wintersemester die Ergebnisse seiner jüngst in der Reihe der "Forschungen zur Landeskunde von NÖ" erschienenen Publikation zu Friedrich von der Trenck präsentieren wird (zum Band siehe hier).

Abstract
Der preußische Abenteurer Friedrich von der Trenck, der 1794 mit 67 Jahren unter dem Fallbeil Robespierres starb, ist berühmt für seine sturmdrängerische Autobiographie und für seine langjährige Kerkerhaft unter Friedrich dem Großen. Weniger bekannt ist, dass er über ein Jahrzehnt als Grundherr im niederösterreichischen Zwerbach bei Melk lebte: In diese Zeit fallen die Publikation seines Hauptwerks sowie ausgedehnte Reisen nach Preußen und Frankreich, aber auch das Scheitern seiner Hoffnung auf ein ruhiges Familienleben. Auf Grundlage erstmals ausgewerteter Familienkorrespondenz sowie von unterstützenden Archivquellen haben sich Trencks krisenhafte letzte Jahre scharf ausleuchten lassen. Der Vortrag stellt die im privaten Nachlass erhaltenen Briefe an Frau und Kinder vor. Sie zeigen den Autor als besorgten pater familias, aber auch als selbstzentrierten, ruhelosen Wanderer, zunehmend schwankend zwischen Hochstimmung und Jähzorn, Wahn und tiefer Verzweiflung – anscheinend Ausprägungen eines durch lange Einzelhaft verstärkten Seelenleidens, das Trenck immer wieder in Konflikte mit Behörden, Nachbarn und Angehörigen stürzte. In seiner tragischen Lebensgeschichte spiegeln sich viele Brüche und Widersprüche seines Zeitalters, gemeinhin bezeichnet als das der Vernunft.

Zum Vortragenden
Dr. Christopher Frey studierte Anglistik und Philosophie (Mag. phil.) sowie anschließend Geschichte (Dr. phil.) in Wien. Antiquar ebendort.

Moderation
Karl Vocelka

Ort und Termin
29. Jänner 2020, 18.30 Uhr
Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30