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Bericht über den Vortrag samt Buchpräsentation von Christopher Frey zum "Preußen von Zwerbach" am 29. Jänner

Christopher Frey (Wien): Der Preuße von Zwerbach. Das ruhelose Leben des Friedrich von der Trenck im Spiegel seiner Familienkorrespondenz. - Vortrag samt Buchpräsentation im Rahmen von „Geschichte am Mittwoch“, 29.1.2020, Universität Wien, Institut für Geschichte, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30.

Mag. Dr. Christopher Frey, dessen gleichnamiges Buch 2019 als Band 40 der vom Verein herausgebrachten Reihe „Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich“ erschienen ist, stellte eine der wohl zwiespältigsten Persönlichkeiten ihrer Zeit vor.

Zunächst bot der Vortragende einen biografischen Überblick und vermittelte Einblicke in die Quellen- bzw. Editionsproblematik. Ferner nahm er eine Beurteilung der Trenck´schen Persönlichkeit einschließlich der facettenreichen Forschungsgeschichte vor.

Danach wurden ausgewählte, zur Charakterisierung ihres Autors geeignete Briefe Friedrichs von der Trenck vorgestellt und kommentiert. Speziell die Widersprüchlichkeit des „Preußen von Zwerbach“ in puncto sozialer Einstellung tritt hier zutage: Einerseits gab er vor, auf das Wohl seiner Untertanen bedacht zu sein; andererseits vertrat er entschieden eigene grundherrliche Interessen.

Zuletzt wagte sich Frey auf fachfremdes Gebiet, indem er psychiatrische Literatur bemühte, um Trencks Persönlichkeit vollends gerecht zu werden. Dies geschah ebenso behutsam wie überzeugend und konnte des Publikums Sicht auf jenen Menschen gleichsam abrunden.

In der Diskussion wurde die vom Vortragenden auch begrüßte Forderung nach Erforschung popularisierender Vereinnahmung des Herrn von der Trenck, etwa in Form von Fernsehfilmen, erhoben. Hier eröffnete sich weiterführender Forschung noch ein eigenes Feld.

Der Vortrag fand vor gut 15 bis 20 Interessierten statt, war sprachlich gediegen und mit humorvollen Einsprengseln gewürzt. Der Vortragende konnte bis zum Schluss die volle Aufmerksamkeit seines Publikums auf sich ziehen. Die Moderation der Veranstaltung besorgte in gewohnt souveräner und unterhaltsamer Weise ao. Univ.-Prof. i.R. Dr. Karl Vocelka.

Mit dieser Veranstaltung konnte erstmals nach langer Zeit wieder einmal ein Vereinsvortrag im Rahmen einer Vortragsreihe des Instituts für Geschichte stattfinden. Der Verein bedankt sich herzlich bei der Institutsleitung sowie bei Frau Mag.a Dr.in Martina Fuchs für Vermittlung, Organisation und eigens gemachte Fotos!

 

Dr. Ralph Andreaschek-Holzer